Die Sonne ging auf und mein Zimmer wurde in rote, grüne, blaue und orange Farbe getaucht. Wunderbar auf diese Art geweckt zu werden.

Auch die Souks sind am
Vormittag handzahm. Freundlich und Leise. Der kleine Platz am Geflügelsouk ist
lauter. Die Hühner und Hennen schreien und gackern. Einige der armen Tiere
liegen am Boden und die Beine von 10 Leidensgenossinnen sind zusammengebunden,
sie können sich nicht bewegen. Über die Vogelgrippe mach ich mir in Österreich
keine Sorgen mehr. Der üble Geruch und das unendliche Mitleid lassen mich mit
hängendem Kopf gehen.
Einer schmalen Gasse entlang
über einem unscheinbaren Eingang ausgeschildert geht ist in ein Kleinod. Es
soll das älteste Wohnhaus der Stadt sein. Abdellatif Ait Ben Abdallah hat
dieses Hofhaus mit äußerstem Fingerspitzengefühl restauriert und renoviert. Es
gibt hier Lesungen und sonstige Kulturveranstaltungen auch in Zusammenarbeit
mit dem Dialogpunkt Deutsch. Ich fand ein Buch von Vicki Baum, alleine dieser
Fund hat mich schon sehr gefreut.
ist die bedeutendste
Koranschule und auch in einem der ältesten Gebäuden der Stadt. Es war ein
religiöser Lehr- und Wohnort bis 1960. Heute ist es ein Museum. Der Innenhof
winkt mit vielen Farben an den Wänden und auch wichtige Informationen über
Allah. Im Obergeschoß sind 132 Kammern zu sehen in denen zwei bis drei
Studenten wohnten. In Wien würde man sagen Kammerln, weil so klein.
ist in einem wunderschönen
weißen Haus und beherbergt 3000/4500/8000 (die Recherche brachte keine genaue
Zahl – es sind viele, viele) historische Fotografien aus privaten Sammlungen
zusammengetragen. Sie werden in Ausstellungshappen präsentiert mit
Schwerpunktthemen. Es handelt sich um Fotos aus den Jahren 1870 bis 1950. Es
werden Menschen, Städte, Architektur und Traditionen Marokkos zum Besten
gegeben. Auf den ersten schnellen Blick scheinen viele Fotos so, als wären sie
erst vor Minuten in der Medina aufgenommen worden. Erst bei einer genaueren
Betrachtung fallen die unterschiedlichen Zeitdetails auf.
Das Essen auf einer Dachterrasse, eine marokkanische Salatvariation einfach toll.
Themperatur: angenehme 24°C, Sonne und wolkenlo
Djamaa el-Fna in der Abendstimmung:
Dichter und Schriftsteller haben schon seit langer Zeit immer wieder versucht, das Geheimnis Djamaa el-Fna zu lüften. Es ist das Herz der Stadt immer schon gewesen, das Einheimische, Fremde, Nomaden auf der Durchreise, Karawanen und Reisende zur Unterhaltung, Ablenkung, Einkauf und Lehre dienen.
Dichter und Schriftsteller haben schon seit langer Zeit immer wieder versucht, das Geheimnis Djamaa el-Fna zu lüften. Es ist das Herz der Stadt immer schon gewesen, das Einheimische, Fremde, Nomaden auf der Durchreise, Karawanen und Reisende zur Unterhaltung, Ablenkung, Einkauf und Lehre dienen.
Es ist ein kaum angemessener
Übersetzungsversuch zu sagen: „Platz der Geköpften“ oder „Versammlungsort der
Toten“. Fna aus der Sufi-Philosophie bedeutet so viel wie Entwerdung“ was
wiederum so viel bedeutet wie „Auflösung des Ichs im Ganzen“. Es werden auch
gerne andere Metaphern verwendet wie „die Tropfen die im Meer aufgehen“ oder
„das Verschwinden eines Schattens im Sonnenlicht“.
Jahrmarkt ist auch ein
falsches Wort, denn hier gibt es Spiel und Ernst. Es ist ein Tanz- und Lehrort,
es ist eine Arena für Darsteller und Zuschauer. Es menschelt hier unglaublich. Heute Abend konnte ich ihn einsaugen und verstehen.
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