Ich wollte nichts von der fremdartigen
Rufe verlieren. Diese Stimme hatte bis heute Morgen kein Gesicht und dann sah
ich ihn ... aber es blieb das Wort "Allah", um dieses kam ich nicht
herum.
Vor der großen Rundreise
habe ich noch in Marrakesch das Schlafwagen-Ticket von Tanger nach Marrakesch
besorgt, obwohl ich es erst Ende des Monats brauche. Was erledigt ist, ist
erledigt.
Adieu, liebes Marrakesch und
alles Gute.
Das Auto schlängelt sich
durch den Verkehr und nimmt Fahrt in südöstlicher Richtung auf. Lange Zeit
breitete sich der Hohe Atlas vor mir aus bis er sich im langsamen bergauf
fahren bezwingen ließ. Am höchsten Punkt dem Pass Tizi-n-Tichka (2.260 m) angekommen, gönnte ich dem Auto und besonders dem Fahrer eine Pause. Tee mit
Milch gibt Kraft und macht den Geist wieder munter. Ein Kleinwarenhändler
gesellte sich zu mir und plaudere über dies und das auf Deutsch. Es war mir
klar, dass es nicht meine Schönheit war, warum er ein Gespräch suchte, sondern
ich sollte im Anschluss an den Tee in sein Geschäft gehe. Was ich auch gemacht
habe. Ein kleines Kamel aus Stein habe ich aus Höflichkeit erstanden.

Der Weg nach Telouet war als
Abzweigung mit starker Rechtskurve im Reiseführer angeführt. Tatsächlich war es
rechts abbiegen mit einer 180° Wende. Eine Staubstraße im Tal des Asif Ounila
zeigte ihre kahlen Berghänge in den prächtigsten Farben mit üppigen Tälern. Die
Hügel waren grün schillernd, erdbraun, terrakotta und auch ockergelb. Meine Sonnenbrille
verstärkte die Intensität der Farben um ein Vielfaches.
Die Kasbah in Telouet liegt
auf 1.800 m und ist eine der bedeutendsten Lehmburgen der Glaoua-Familie. Ich
hatte keine Lust sie zu besichtigen, denn ich werde noch viele Kasbahs sehen.
Zum Glück habe ich sie besucht. Ihr Inneres ist von großer Eleganz, schönen
Mosaiken, tollen Holzdecken und aufwendigen Stuckarbeiten verziert. Keine
Besucher. Die Kasbah für Robert und mich alleine, so als wären wir die
Hausherren.
Ait Ben Haddou hat eine
weltberühmte Ksar (= befestigtes Dort). Die Kulisse wurde verwendet in Sodom und Gomorra, Laurenz
von Arabien, Gladiator und viele Filme mehr wurden hier gedreht.
Das Fenster meines Zimmers
im Chez Brahim läßt mich genau auf diese imposante Lehmburg schauen. Als ich
heute genauer dieses Anwesen inspizierte fand ich Telouet weit besser erhalten
und mit mehr Glamour. Hollywood braucht einen studiofremden Hintergrund, traut
sich etwas Neues dazuzubauen, demoliert es nicht und verkauft den Touristen ein
Gesamtpaket.
Im Chez Brahim ist ein
liebevoller und sehr aufmerksamer Hausherr. Das Abendmahl war ein Berbersalat,
ein Tajine mit Gemüse und ein Obstteller. Mein Gaumen hat sich gefreut. Meine
Seele schaute dem Mond gerne zu, als er am Horizont langsam sein voll Größe
zeigt.
Temperatur: 28°C, Sonne und
gegen Abend viele Wolken
Die Tajine schaut ja super lecker aus. Bussale vom Bruder
AntwortenLöschen... gibt es auch mit Fleisch, kein Schwein natürlich.
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