Montag, 17. Oktober 2016

Marrakesch - Tizi-n-Tichka - Telouet - Ait Ben Haddou

Ich wollte nichts von der fremdartigen Rufe verlieren. Diese Stimme hatte bis heute Morgen kein Gesicht und dann sah ich ihn ... aber es blieb das Wort "Allah", um dieses kam ich nicht herum.

Vor der großen Rundreise habe ich noch in Marrakesch das Schlafwagen-Ticket von Tanger nach Marrakesch besorgt, obwohl ich es erst Ende des Monats brauche. Was erledigt ist, ist erledigt.

Adieu, liebes Marrakesch und alles Gute.

Das Auto schlängelt sich durch den Verkehr und nimmt Fahrt in südöstlicher Richtung auf. Lange Zeit breitete sich der Hohe Atlas vor mir aus bis er sich im langsamen bergauf fahren bezwingen ließ. Am höchsten Punkt dem Pass Tizi-n-Tichka (2.260 m) angekommen, gönnte ich dem Auto und besonders dem Fahrer eine Pause. Tee mit Milch gibt Kraft und macht den Geist wieder munter. Ein Kleinwarenhändler gesellte sich zu mir und plaudere über dies und das auf Deutsch. Es war mir klar, dass es nicht meine Schönheit war, warum er ein Gespräch suchte, sondern ich sollte im Anschluss an den Tee in sein Geschäft gehe. Was ich auch gemacht habe. Ein kleines Kamel aus Stein habe ich aus Höflichkeit erstanden.


Der Weg nach Telouet war als Abzweigung mit starker Rechtskurve im Reiseführer angeführt. Tatsächlich war es rechts abbiegen mit einer 180° Wende. Eine Staubstraße im Tal des Asif Ounila zeigte ihre kahlen Berghänge in den prächtigsten Farben mit üppigen Tälern. Die Hügel waren grün schillernd, erdbraun, terrakotta und auch ockergelb. Meine Sonnenbrille verstärkte die Intensität der Farben um ein Vielfaches.
 




Die Kasbah in Telouet liegt auf 1.800 m und ist eine der bedeutendsten Lehmburgen der Glaoua-Familie. Ich hatte keine Lust sie zu besichtigen, denn ich werde noch viele Kasbahs sehen. Zum Glück habe ich sie besucht. Ihr Inneres ist von großer Eleganz, schönen Mosaiken, tollen Holzdecken und aufwendigen Stuckarbeiten verziert. Keine Besucher. Die Kasbah für Robert und mich alleine, so als wären wir die Hausherren.

Ait Ben Haddou hat eine weltberühmte Ksar (= befestigtes Dort). Die Kulisse wurde verwendet in Sodom und Gomorra, Laurenz von Arabien, Gladiator und viele Filme mehr wurden hier gedreht.
Das Fenster meines Zimmers im Chez Brahim läßt mich genau auf diese imposante Lehmburg schauen. Als ich heute genauer dieses Anwesen inspizierte fand ich Telouet weit besser erhalten und mit mehr Glamour. Hollywood braucht einen studiofremden Hintergrund, traut sich etwas Neues dazuzubauen, demoliert es nicht und verkauft den Touristen ein Gesamtpaket.
 
Im Chez Brahim ist ein liebevoller und sehr aufmerksamer Hausherr. Das Abendmahl war ein Berbersalat, ein Tajine mit Gemüse und ein Obstteller. Mein Gaumen hat sich gefreut. Meine Seele schaute dem Mond gerne zu, als er am Horizont langsam sein voll Größe zeigt.


Temperatur: 28°C, Sonne und gegen Abend viele Wolken   

2 Kommentare:

  1. Die Tajine schaut ja super lecker aus. Bussale vom Bruder

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    1. ... gibt es auch mit Fleisch, kein Schwein natürlich.

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