Donnerstag, 20. Oktober 2016

Tineghir - Todgha Tal - Alnif - El-Rissani - Merzouga

Abschied vom Chez Aissa. Eine lustige Auberge, geführt von zwei jungen Männern, sehr hilfsbereit, keine Gäste, eine abenteuerliche Zufahrt, in Summe alles gut.

In der Nähe von Tineghir ist die Todgha-Schlucht. Das Wasser hat sich mit Gewalt und Ausdauer in die Tiefen gegraben. Die Straße neben dem wasserarmen Flussbett liegt im Schatten der hohen roten Felswände.

Weiter über Alnif nach El-Rissani führt eine relativ neue Straße durch eine Steinwüste, das Tafilalet. Um nicht langweilig zu wirken ist die Straße nicht Schnur gerade sondern schlängelt sich wie eine Wüsennatter durch die Ebene. In El-Rissani war eine Baustelle. Ich erwähne das deswegen, weil ich finde hier viele, viele, viele Baustellen. Von der EU können diese Straßenbauten nicht finanziert werden.


Ein Salat in El-Rissani gab Kraft und Energie zur Weiterfahrt. Das letzte Stück bis Merzouga verwandelte sich die Landschaft immer stärker. Die goldbraunen Sanddünen waren schon von weitem zu sehen und Kamele kreuzten die Straße.
Meine Buchung mit zwei Nächten in der Kasbah Azalay hat mein lieber Robert storniert und lieber das Riad Ali für eine Nacht gewählt und die weitere Nacht in der Wüste. Jetzt habe ich erfahren, dass der Treffpunkt für die Kameltour mit Youssef in der Kasbah Azalay sein wird. So spielt das Leben.
Langsam reichen mir die Umzüge je Nacht. Das Zigeunerleben ist nichts für mich, es strengt mich an. Erst in Meknes werde ich wieder mehrere Nächte verbringen. Wer eine Reise tut, …  

Bemerkung:
Die marokkanische Mentalität finde ich sehr anstrengend. Jeder will dir etwas verkaufen, anbieten, reden. Mein persönlicher Raum ist sehr klein in diesem Land. Eine Auskunft oder ein Foto immer wird Geld dafür verlangt. Sie zeigen sich hilfsbereit und zeigen den Weg und sofort wird die Hand aufgehalten.
Ein Berber hat mich gefragt, ob ich für ihn einen Brief schreiben würde, weil er einen Freund in Wien hat (wahrscheinlich a G’schichtl). Meine Antwort: „Ja, gerne. Eine Zeile 10 Dirham (= 1 Euro).“ Herr Berber war entsetzt, dass ich mir diese Leistung bezahlen lassen würde. „Hier gibt es auch nichts umsonst, oder?“. Er hätte lieber gehabt, dass ich einen Brief schreibe und ihm noch etwas aus seinem Geschäft abkaufe.

Das Abendessen bei Chez Salem war ein wunderbares Tajine. Wartezeit 40 Minuten für ein hungriges Kamel wie mich eine Ewigkeit. Es hat sich ausgezahlt ...


Temperatur: 28°C gefühlte 30°C, leichte Bewölkung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen