Die Route:
Marrakesch - Ait Benhaddou -
Quarzazat - Tinerhir - Merzouga - Meknes - Fes - Chefchaouen - Tanger -
Essaouira - Marrakesch
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Ankommen im Riad Mabrouk & Spa nahe dem Djemaa el-Fna.
Das Fenster meines Zimmers ist offen und die Geschräusche der Straße sind mehr
als fremd. Gemurmel in Französisch und Arabisch und eine männliche Stimme
krächzt sich laut und unverständlich in meinen Schlafraum. Ein Bettler in
weißem Gewand mit Stock geht die Straße vor dem Hotel entlang, im unermüdlichen
und konstanten Ruf.
Es heißt:
Gott segnet dich für alle
Bettler, denen du gibst. Die Armen werden fünfhundert Jahre vor den Reichen ins
Paradies eingehen. Durch Almosen kauft man den Armen etwas vom Paradies ab.
Ein Spaziergang durch den
Souk. Alleine durch dieses Gassengewirr zu gehen ist unmöglich. Ständig gibt es
einen Begleiter.

Das Gerberviertel in Marrakesch ist ohne Führer nicht zu
begehen, laut meinem Reiseführer und schöner soll das Gerberviertel in Fes sein.
Das Mitteilungsbedürfnis der Einheimischen ist groß, jeder möchte etwas
verkaufen, gegen Trinkgeld den Weg zeigen und sonst so allerhand plaudern. Und
einer der gut gebräunten neuen Freunde schafft es. Robert und ich werden von
einem zum anderen weiter gegeben. „Im Gerberviertel sind die Berber, aber nur
heute, dann ziehen sie wieder in die Berge, blablabla.“ wird versprochen. Ich
bin voller Misstrauen. Robert läuft, mir völlig unverständlich, diesem
Ich-zeig-dir-was-Typen nach. Ich gehe hinterher. Auf den Straßen sind keine
Touristen mehr zu sehen. Wenn hier etwas Besonderes los wäre, dann wären doch
Massen an Touris hier, oder? Durch einen Hof und unserer letzten Weitergabe
rieche ich die Arbeiten des Gerbens schon. Schrecklicher Gestank. Hier ein
Becken, da ein Becken und auch dort ein Becken. In diesen Betonbecken ist eine
undefinierbare Flüssigkeit. Ist es Tierurin? Sind es Chemikalien? Meine Nase
hat ihre Arbeit aufgegeben und atmet nicht mehr. Überall liegt Leder, das Gehen
ist schwierig, der Weg nass und auch rutschig. Aufpassen. Aufpassen.
Schwuppdiwupp
stehe ich einem Verkaufsladen. Super. Schon wieder reingefallen. Wie oft muss
ich reisen und wie viele Länder muss ich besuchen damit mir das nicht passiert.
Mah, geht mir das auf die Nerven. Zwei Gürtel und ein paar braune Schlapferl um
1.200,-- Dirham (120,-- Euro). Robert sagt 20,-- Euro und sicher nicht mehr.
Ein paar Worte des Handelns und wir sind gegangen. Kopfschüttelnd gehen wir
zurück zum Djemaa el-Fna.
Auf dem Rückweg findet Robert ein Geschäft mit
Lederwaren und ich habe mit Handeln ein paar grüne Schlapferl bekommen um
100,-- Dirham also 10,-- Euro. Geht doch.
Abendessen war ein
langweiliges Couscous für mich und ein gemüsearmes Tajine für Robert aber der
marokkanische Salat war super. Im Lokal wird Speisekarte; Papier und
Kugelschreiber ausgeteilt. Robert schreibt unsere gemeinsame Bestellung auf,
dieser Zettel geht in die Küche, das Essen kommt und die Rechnung ist wieder
der Zettel mit den jeweiligen Preisen plus Endsumme. Noch nie erlebt, was es
nicht alles gibt.
Ich bin sehr müde, früh aufgestanden, reisen, Eindrücke und Erlebtes verarbeiten. Gute Nacht
Themperatur: 20°C, viele Wolken, am Morgen soll Regen gewesen sein
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