Donnerstag, 13. Oktober 2016

Perle des Südens oder Marrakesch

Die Route:
Marrakesch - Ait Benhaddou - Quarzazat - Tinerhir - Merzouga - Meknes - Fes - Chefchaouen - Tanger - Essaouira - Marrakesch

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Ankommen im Riad Mabrouk & Spa nahe dem Djemaa el-Fna.
 

Das Fenster meines Zimmers ist offen und die Geschräusche der Straße sind mehr als fremd. Gemurmel in Französisch und Arabisch und eine männliche Stimme krächzt sich laut und unverständlich in meinen Schlafraum. Ein Bettler in weißem Gewand mit Stock geht die Straße vor dem Hotel entlang, im unermüdlichen und konstanten Ruf.

Es heißt:
Gott segnet dich für alle Bettler, denen du gibst. Die Armen werden fünfhundert Jahre vor den Reichen ins Paradies eingehen. Durch Almosen kauft man den Armen etwas vom Paradies ab.

Ein Spaziergang durch den Souk. Alleine durch dieses Gassengewirr zu gehen ist unmöglich. Ständig gibt es einen Begleiter.

Das Gerberviertel in Marrakesch ist ohne Führer nicht zu begehen, laut meinem Reiseführer und schöner soll das Gerberviertel in Fes sein. Das Mitteilungsbedürfnis der Einheimischen ist groß, jeder möchte etwas verkaufen, gegen Trinkgeld den Weg zeigen und sonst so allerhand plaudern. Und einer der gut gebräunten neuen Freunde schafft es. Robert und ich werden von einem zum anderen weiter gegeben. „Im Gerberviertel sind die Berber, aber nur heute, dann ziehen sie wieder in die Berge, blablabla.“ wird versprochen. Ich bin voller Misstrauen. Robert läuft, mir völlig unverständlich, diesem Ich-zeig-dir-was-Typen nach. Ich gehe hinterher. Auf den Straßen sind keine Touristen mehr zu sehen. Wenn hier etwas Besonderes los wäre, dann wären doch Massen an Touris hier, oder? Durch einen Hof und unserer letzten Weitergabe rieche ich die Arbeiten des Gerbens schon. Schrecklicher Gestank. Hier ein Becken, da ein Becken und auch dort ein Becken. In diesen Betonbecken ist eine undefinierbare Flüssigkeit. Ist es Tierurin? Sind es Chemikalien? Meine Nase hat ihre Arbeit aufgegeben und atmet nicht mehr. Überall liegt Leder, das Gehen ist schwierig, der Weg nass und auch rutschig. Aufpassen. Aufpassen.


Schwuppdiwupp stehe ich einem Verkaufsladen. Super. Schon wieder reingefallen. Wie oft muss ich reisen und wie viele Länder muss ich besuchen damit mir das nicht passiert. Mah, geht mir das auf die Nerven. Zwei Gürtel und ein paar braune Schlapferl um 1.200,-- Dirham (120,-- Euro). Robert sagt 20,-- Euro und sicher nicht mehr. Ein paar Worte des Handelns und wir sind gegangen. Kopfschüttelnd gehen wir zurück zum Djemaa el-Fna.
Auf dem Rückweg findet Robert ein Geschäft mit Lederwaren und ich habe mit Handeln ein paar grüne Schlapferl bekommen um 100,-- Dirham also 10,-- Euro. Geht doch.


Abendessen war ein langweiliges Couscous für mich und ein gemüsearmes Tajine für Robert aber der marokkanische Salat war super. Im Lokal wird Speisekarte; Papier und Kugelschreiber ausgeteilt. Robert schreibt unsere gemeinsame Bestellung auf, dieser Zettel geht in die Küche, das Essen kommt und die Rechnung ist wieder der Zettel mit den jeweiligen Preisen plus Endsumme. Noch nie erlebt, was es nicht alles gibt.


Ich bin sehr müde, früh aufgestanden, reisen, Eindrücke und Erlebtes verarbeiten. Gute Nacht

Themperatur: 20°C, viele Wolken, am Morgen soll Regen gewesen sein

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