Das Zimmer im Riad liegt im
Erdgeschoss und hat kein Fenster ins Freie. Es wundert mich, dass mich diese
Gegebenheit nicht stört. Der Raum wirkt nicht stickig, modrig oder muffig. Ich
schlafe auch sehr gut. Es gibt kleine Fenster mit buntem dunklem Glas in den
Wohnraum. Es dürfte als Luftzufuhr über den überdachten Lichtschacht
ausreichend sein.
Mein morgendliches Ritual:
aufstehen, duschen, auf die Dachterrasse gehen und den Tag begrüßen.
Einen Eingangsschlüssel für
das Haus bekam ich nicht. Es ist immer wer da, der die Tür öffnet. Es gibt ein
sicheres Gefühl.
Hinter dem Bab el-Mansour
verstecken sich die Ruinen des Dar Kebira, des Hauptpalastes Moulay Ismails.
Die Mauern wurden als Steinbruch für andere Bauten verwendet und nach geraumer
Zeit entstand hier ein neues Stadtviertel. Die Straßen wirken gepflegt und die
Menschen sind entspannt. Trotz keiner Sonne waren die farbenfrohen
abwechslungsreichen Anstriche als Fotomotiv sehr geeignet.
Auf einem Obst- und
Gemüsemarkt waren Robert und ich die einzigen Touristen und anscheinend ein
Lacher.
Beim Bassin Agdal ist mir
das französische Wort für Wasserbecken wieder sehr bewusst geworden. In meiner
Kindheit wurde dieses Wort sehr oft in unserer Sprache verwendet. Aus
unerklärlichen Gründen gibt es dieses Wort im österreichischen Sprachgebrauch
kaum mehr.
Der Straßenverkehr ist
leicht zu durchschauen. Die Autofahrer sehen nach vorne und pfeifen auf den
Rückspiegel. Die Aufgabe des Fußgängers ist die Gleiche. Gehen. Gehen. Gehen …
der Rest ergibt sich von selbst. Es stößt niemand zusammen, immer nur gehen.
Parkregeln sehr einfach zu
verstehen. Grün-Weißer Randstein heißt halten und parken erlaubt. Rot-Weißer
Randstein bedeutet halten und parken verboten. Prinzipiell wird das Auto für
eine längere Parkdauer auf einen bewachten Parkplatz gestellt.
Das Stopp-Schild ist nicht
zu lesen, aber gut an der Form zu erkennen.

Am Abend verbringe ich am
liebsten die Zeit auf dem bequemen Doppelbett auf der höchsten Terrassenebene
des Riads. Blog schreiben, Schläfchen halten, Fotos ansehen, Störche beim
Überfliegen der Stadt beobachten, lesen, … was will ich mehr? Etwas fällt mir
ein „Ein Gläschen Grüner Veltliner“.
Die Weintrauben aus der
Umgebung von Meknes werden geerntet und auch zu Wein gemacht, dann aber nach
Frankreich transportiert. Ich trinke hier viel Orangensaft pur, ohne Wodka und
oftmals auch einen Zuckerrohrsaft.
Temperatur: 22°C, stark
bewölkt
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