Dienstag, 25. Oktober 2016

Meknes

Das Zimmer im Riad liegt im Erdgeschoss und hat kein Fenster ins Freie. Es wundert mich, dass mich diese Gegebenheit nicht stört. Der Raum wirkt nicht stickig, modrig oder muffig. Ich schlafe auch sehr gut. Es gibt kleine Fenster mit buntem dunklem Glas in den Wohnraum. Es dürfte als Luftzufuhr über den überdachten Lichtschacht ausreichend sein.
Mein morgendliches Ritual: aufstehen, duschen, auf die Dachterrasse gehen und den Tag begrüßen.
Einen Eingangsschlüssel für das Haus bekam ich nicht. Es ist immer wer da, der die Tür öffnet. Es gibt ein sicheres Gefühl.

Hinter dem Bab el-Mansour verstecken sich die Ruinen des Dar Kebira, des Hauptpalastes Moulay Ismails. Die Mauern wurden als Steinbruch für andere Bauten verwendet und nach geraumer Zeit entstand hier ein neues Stadtviertel. Die Straßen wirken gepflegt und die Menschen sind entspannt. Trotz keiner Sonne waren die farbenfrohen abwechslungsreichen Anstriche als Fotomotiv sehr geeignet.


Auf einem Obst- und Gemüsemarkt waren Robert und ich die einzigen Touristen und anscheinend ein Lacher.

Beim Bassin Agdal ist mir das französische Wort für Wasserbecken wieder sehr bewusst geworden. In meiner Kindheit wurde dieses Wort sehr oft in unserer Sprache verwendet. Aus unerklärlichen Gründen gibt es dieses Wort im österreichischen Sprachgebrauch kaum mehr.

Der Straßenverkehr ist leicht zu durchschauen. Die Autofahrer sehen nach vorne und pfeifen auf den Rückspiegel. Die Aufgabe des Fußgängers ist die Gleiche. Gehen. Gehen. Gehen … der Rest ergibt sich von selbst. Es stößt niemand zusammen, immer nur gehen.
Parkregeln sehr einfach zu verstehen. Grün-Weißer Randstein heißt halten und parken erlaubt. Rot-Weißer Randstein bedeutet halten und parken verboten. Prinzipiell wird das Auto für eine längere Parkdauer auf einen bewachten Parkplatz gestellt.
Das Stopp-Schild ist nicht zu lesen, aber gut an der Form zu erkennen.



Am Abend verbringe ich am liebsten die Zeit auf dem bequemen Doppelbett auf der höchsten Terrassenebene des Riads. Blog schreiben, Schläfchen halten, Fotos ansehen, Störche beim Überfliegen der Stadt beobachten, lesen, … was will ich mehr? Etwas fällt mir ein „Ein Gläschen Grüner Veltliner“.
 
Die Weintrauben aus der Umgebung von Meknes werden geerntet und auch zu Wein gemacht, dann aber nach Frankreich transportiert. Ich trinke hier viel Orangensaft pur, ohne Wodka und oftmals auch einen Zuckerrohrsaft.

Temperatur: 22°C, stark bewölkt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen